„traces“, 2013, Digital Video, 4:3, Farbe, ohne Ton, 01:29:10 min ( Loop)
Das Video zeigt den Versuch die eigenen Spuren weg zu kehren, auszulöschen.
Die anfängliche Postkartenromantik rückt schnell in Disposition zur Person, die beständig ihre Fußabdrücke in der Sandschicht, mithilfe eines Besens, weg kehrt. Was mit dem Beseitigen eines Abdrucks beginnt, hinterlässt eine sich immer weiter vertiefende Spur. Assoziationsfelder eröffnen sich und der Betrachter selbst wird zum Federführenden, der Deutungsmöglichkeiten und Konsequenzen, der fast schon Beckettschen Aktion, die sich im Dunkel der Nacht verliert.
Linie Körper Raum, 2016, HD Farbe ohne Ton, Dauer 03 min 16 sec.
„ Eine Zeichnung die man bewohnen kann“
Zitat F. Sandback
Fred Sandback (1943-2003) der sich selbst als Bildhauer definierte, ist einer der wichtigsten Vertreter der Minimal Art und wurde bekannt für seine minimalistischen, geometrischen Skulpturen aus im Raum aufgespannten Schnüren, Fäden und Drähten.
Die so auf das Mindeste reduzierte Form und die unglaubliche Spannung die sich durch seine Arbeit im Raum aufbaut fasziniert mich, im Besonderen die Wahrnehmung der eigenen Person die daraus erwächst und die Wahrnehmung des Raumes an sich.
Die ungeheure Präsenz und Macht der Linie durch einen gespannten Faden im Raum, führte mich zur Überlegung, ob es meinem Körper möglich ist einen direkten Dialog aufzubauen bzw. Berührungspunkte und Verbindungen zu schaffen, die dieses besondere Verhältnis von Linie und Raum erweitern und in neue Spannungsverhältnisse setzen. Dabei folge ich meiner inneren Vorstellung, Logik und dem Körpergefühl.
STILL, 2022, Loop, Videoinstallation
In der Videoinstallation STILL greift Katharina Neuweg, auf die Darstellung der Mutter mit dem Kind zurück. Aus dem Gedanken des Körpers als Gefäß, verweist sie auf die Natürlichkeit des Stillens, sowie der Mutterschaft (in der Kunst) generell, indem sie sich selbst beim Akt des Stillens zeigt. Der transparente Vorhang kann als Unschärfe in Erinnerung an das Gemälde Gerhard Richters S.mit Kind, aber auch als Schleier oder Sichtschutz gelesen werden, der durch die Wahl der ungewöhnlichen Distanz zum Bildschirm den Betrachter als aktives Gegenüber miteinbezieht.
Schnee, 2021, HD, Loop, Farbe, ohne Ton
Ein Monitor erscheint in einem diffusen Grau, bis sich fallende Flocken durch ihre Bewegung und die Lichtreflexion vom Hintergrund absetzen.
Mit jeder Schneeflocke bildet sich eine Form, die gegen ihre Umwelt abgesetzt ist, schließlich aber in der weißen oder grauen Masse aufgeht. Die Kontur verliert sich wieder.
(Dr. Christina Katharina May)
Letztendlich ist es immer die eigene Entscheidung, (The Rake´s Progress)_2018_Leimtempera auf Leinwand_125 x 160 cm
empty sheets_2016_HD_Farbe, Ton Dauer 58min 54sec
Auf leere Notenblätter in einem Koffer werden Namen von im zweiten Weltkrieg verbotenen und verfolgten Komponisten projiziert. Sie schreiben sich in weißer Handschrift auf die Blätter, werden jedoch schnell mit hartem Strich zensiert. Musikfragmente aus dem Lied „Wenn der Wind weht, über das Meer“ ( Commedian Harmonists) und verzerrte Geräusche, erinnernd an eine Plattennadel und knarrende Türen, begleiten die lange Liste derer, die wir nicht vergessen sollen.
Mädchen_2014_HD_Farbe, Ton, Loop
DIe Projektion „Mädchen“ zeigt ein wenig anheimelndes Schaukelvideo zwischen Poesie und der Vorahnung eines Zusammenbruchs dieser nur auf den ersten Blick heilen Welt. ( Dr. Birgit Löffler)
Persona, 2013, Videoinstallation, 16:9, Farbe, ohne Ton, 40_10min
Ein weißer Rahmen, an ein kleines Fenster erinnernd, schwebt im Raum. Die Projektion ist von beiden Seiten zu sehen. Auf der Licht einfallenden Wand dupliziert sich die Projektion noch einmal, wie ein Echo. Auf einer halbtransparenten Fläche hinterlassen kurze Pinselstriche, mal zögerlich – suchend, mal bestimmt aufgetragen, Farbflächen, die ein Gesicht entstehen lassen. Es wird gemalt, verworfen, neu angefangen, weggewischt, zugepinselt und wieder neu definiert. Die stetige Veränderung ist hier von Interesse, nicht die Vollendung des Portraits. Sie spiegelt die innere Suche des Menschen, sich dem eigenen „Wunschbild“ anzunähern, das sich im Laufe eines Lebens immer wieder neu definieren kann. Die Frage nach dem „Ich“ steht in Relation zu der uns umgebenden Welt. Immer sind wir Spiegel kultureller Paradigmen, der medialen Welt oder auch der Menschen in unserer Nähe. Hält unser Gesicht die Funktion einer Maske inne, oder ist es Äußerung der Seele, auf die wir mehr oder weniger Einfluss nehmen können?
Man in Blue, 2009, DigitalVideo, 4:3, Farbe, ohne Ton, Loop _ Kraemersche Kunstmühle München
„Man in blue“ ist eine ortsspezifische Arbeit, die in der Lagerhalle der stillgelegten Kraemerschen Kunstmühle in München gefilmt und an selber Stelle wieder projiziert wurde. Ein Arbeiter klettert eine Leiter empor und geht an der Wandkante entlang zu einem Lagerplatz. Die Aktion wird durch Verwendung des Loops sowohl „choreografisch“ als auch zeitlich in einen Kreislauf verwandelt, der die vorherrschende Atmosphäre der gerade erst niedergelegten Arbeit in sich aufnimmt und das mühlenartige, beständige Getriebe eines Arbeitslebens widerspiegelt.